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Manche Menschen trotzen dem Alter. Andere sterben früh. Der Inder Fauja Singh – Spitzname Turban-Tornado – begann mit 89 Jahren, Marathons zu laufen. 2011, im Alter von 100 Jahren, absolvierte er das über 40 Kilometer lange Rennen in Toronto. Turban-Tornado beweist, dass zwischen dem chronologischen und dem tatsächlichen Alter häufig eine Lücke klafft. Die Epigenetik bietet die Möglichkeit, das Alter der Körperzellen genau zu bestimmen. Vielleicht können wir alle in nicht allzu ferner Zukunft mithilfe der epigenetischen Uhr erfahren, welche Lebenserwartung wir haben.
Nach der Befruchtung teilt sich die Eizelle. Die ersten acht Zellen sind gleichwertig. Erst danach beginnen sie, sich entsprechend ihrer Funktion im Körper zu verändern. Verantwortlich für die Spezialisierung einer Zelle sind die Gene, die Desoxyribonukleinsäure (DNS), aus denen unser Erbgut besteht. Insgesamt gibt es im menschlichen Körper rund 250 verschiedene Zelltypen.
Die DNS ist eine Nukleinsäure, die sich aus vielen Nukleotiden zusammensetzt. Sie ist keine isolierte Doppelhelix im Zellkern, sondern an verzwirbelte Stränge von Chromatin gebunden (1). Dieses Chromosomenmaterial besteht aus DNS und speziellen Proteinen, zum größten Teil Histone (2). Histone wirken wie eine Art Verpackung für die DNS, wobei die Enden dieser Proteine aus dem Paket herausragen.
Methylisierung ist entscheidend
Enzyme können die Enden dieser Histone-Proteine an der Oberfläche der DNS-Verpackung verändern. Das erklärt auch den Begriff Epigenetik. Die Vorsilbe epi stammt aus dem Griechischen und kann mit ‚an der Oberfläche’ übersetzt werden. Gemeinsam mit der Abfolge der DNS-Basen, den Bausteinen der DNS (3), entscheiden diese Enzym-Veränderungen, welche Gene bei einer Zellteilung zum Zug kommen und wie sich Zellen entwickeln. Besonders wichtig für die Gesundheit, Vererbung und Krankheiten ist die Methylisierung, die Verbindung von Histonen mit Methylgruppen (4).
Epigenetik einfach erklärt: Epigenetik beschäftigt sich damit, wie Gene den Phänotyp, das Erscheinungsbild, eines Organismus beeinflussen. Die enzymatischen Veränderungen der Histone durch Methylgruppen spielen dabei eine entscheidende Rolle.
Durch die Verbindung mit Methylgruppen können Eigenschaften, beispielsweise das Risiko für bestimmte Krankheiten, weitervererbt werden, ohne die DNS an sich zu verändern (5). Forscher sprechen in diesem Zusammenhang vom flexiblen Epigenom, das sich jederzeit verändern kann.
Doch was bedeutet Epigenetik nun? Um diesen komplizierten Begriff zu verstehen, bietet sich der Vergleich mit einem Klavier an. Die Gene sind die Tasten – doch die Epigenetik entscheidet, welche Melodie erklingt.
Dogma in Biologie widerlegt: Lange Jahre galt in der Molekularbiologie das zentrale Dogma von Frances Krick aus dem Jahr 1958. Der Mitentdecker der DNS und Medizin-Nobelpreisträger hatte die Hypothese aufgestellt, dass unser Genmaterial die Eigenschaften eines Organismus bereits bei der Geburt bestimmt. Genauer: Information kann nur von Nukleinsäure zu Nukleinsäure oder von Nukleinsäure auf ein Protein übertragen werden. Die Epigenetik zeigt jedoch, dass Umwelteinflüsse über Enzyme durchaus den Ausdruck der DNS beeinflussen können.
Zahlreiche Faktoren beeinflussen die Epigenetik. Unsere Erfahrungen und Umwelteinflüsse verändern das Epigenom im Laufe des Lebens. Das zeigte eine 2005 veröffentlichte Studie spanischer Wissenschaftler. Sie untersuchten 80 eineiige Zwillinge verschiedenen Alters. Dreijährige Zwiillinge stimmten epigenetisch fast komplett überein.
Nach 50 Jahren zeigten sich jedoch zum Teil enorme Unterschiede. Je unterschiedlicher das Leben der Zwillinge verlief, desto größer waren die epigenetischen Differenzen (6). Besonders wichtig für das Epigenom sind traumatische Lebenserfahrungen. So kann beispielsweise Missbrauch in der Kindheit das Risiko für Selbstmord epigenetisch messbar erhöhen (7).
Wie unsere Erfahrungen vererbt werden
Epigenetische Veränderungen ermöglichen auch die Vererbung von Krankheiten über Generationen hinweg. Interessante Erkenntnisse lieferte dafür die 800-Seelen-Gemeinde Överkalix in Nordschweden. Dieser relativ isolierte Ort führte lange Zeit ein detailreiches Gemeinderegister. Neben den Ernteerträgen und Hungersnöten stehen Daten über Lebensdauer und Todesursachen der Einwohner zur Verfügung.
Sozialmediziner begannen in den 90er Jahren, diesen Datenschatz auszuwerten- und kamen zu erstaunlichen Ergebnissen. Wenn sich heranwachsende Kinder im Alter zwischen neun und zwölf Jahren statt essen konnten, erkrankten ihre Kinder und Enkel häufiger an Diabetes und starben schneller als Nachfahren von Menschen, die in dieser Zeit hungern mussten (8).
Bei jedem Menschen läuft der Alterungsprozess etwas unterschiedlich ab. Das biologische oder chronologische Alter sagt also nur bedingt etwas über den tatsächlichen Zustand der Körperzellen aus. Hier setzt die epigenetische Uhr an, die der Wissenschaftler Steve Horvarth federführend an der University of California in Los Angeles (UCLA) entwickelt hat. Schon als Teenager beschäftigte sich Horvarth mit seinen Freunden ausgiebig mit der Frage, wie man die Lebenszeit des Menschen verlängern könne.
Bereits 2011 veröffentlichte Horvarth gemeinsam mit Kollegen eine Studie, die sich mit den Methylierungsmustern der DNS befasste (9). Damals formulierten die Forscher die Aussage, das voraussichtliche Alter eines Menschen lasse sich mit einer durchschnittlichen Genauigkeit von 5,2 Jahren vorhersagen. Eine Messung relevanter Stellen im Genom könne dazu beitragen, altersbedingte Erkrankungen vorherzusagen und so die medizinische Behandlung genauer auf den Menschen zuzuschneiden.
Angleich von Methylierungsprofilen
Zwei Jahre später stellte Horvarth eine weitere Studie vor, in der er bereits von der Möglichkeit einer epigenetischen Altersanalyse spricht (10). Für diese Studie hatte er 8000 Proben von 32 verschiedenen Datensätzen mit Methylierungsmustern verwendet. Die Unterschiede der verschiedenen Methylierungsprofile waren dabei eine Herausforderung.
Obwohl DNS-Methylierung in der Regel mit Mikroarray-Analysen festgestellt werden, lassen sich die so erhaltenen Ergebnisse einzelner Labore mit verschiedenen Protokollen nur bedingt vergleichen (11). Deshalb entwickelte Horvarth eine Methode, um Methylierungsprofile aneinander angleichen zu können.
Meta-Studie bestätigt Horvarths Uhr
Der Durchbruch für die epigenetische Uhr, mittlerweile auch Horvarths Uhr genannt, kam jedoch erst im Jahr 2016 mit der Veröffentlichung einer Meta-Studie, an der sich über 50 Forscher beteiligt hatten (12). Dafür wurden Daten von 13.089 Personen in insgesamt 13 Gruppen ausgewertet. Diese Metastudie bestätigte, dass sich mithilfe des epigenetischen Alters die Mortalität vorhersagen lässt – weit akkurater, als es das chronologische Alter und die Berücksichtigung traditioneller Risikofaktoren bisher zuließen.
Um das epigenetische Alter mithilfe der Horvarths Uhr festzustellen, werden insgesamt 353 epigenetische Markierungen mit Methylgruppen untersucht. Diese Marker sitzen an den sogenannten CpG-Sites. Das sind Sequenzen in der DNS, bei denen der DNS-Baustein Cytosin (C) vor dem Baustein Guanin (G) steht. Diese epigenetischen Marker werden dann mit statistischen Methoden ausgewertet. Ein gewichteter Durchschnitt der Werte wird dazu verwendet, mit einer Kalibrierungsfunktion das epigenetische Alter zu errechnen.
Im Frühjahr 2018 stellte Horvarth gemeinsam mit dem britischen Wissenschaftler Kenneth Raj eine Theorie vor, die fundamentale Fragen des Alterns aufgreift (13). So schlagen sie beispielsweise vor, dass biologisches Altern eine unbeabsichtigte Folge von verschiedenen molekularen Prozessen im Körper ist. Programme zur Erhaltung der Zellen kommen sich demnach mit Programmen für die Entwicklung des Organismus ins Gehege. Nach Ansicht der beiden Forscher ist die Schnelligkeit des Alterungsprozesses, der sich mit der Horvarths Uhr bestimmen lässt, eindeutig angeboren.
Bisher wird das epigenetische Alter noch nicht routinemäßig erfasst. Gott sei Dank, möchte man sagen. Krankenversicherer könnten das epigenetische Alter theoretisch dazu verwenden, Versicherungstarife individuell zu bestimmen. Laut Horvarth könnte dies mit einem Bluttest geschehen, der in seinem Institut gerade einmal 300 Dollar kostet (14). Das epigenetische Alter lässt sich jedoch auch dazu verwenden, um das Risiko für bestimmte Krankheiten abzuschätzen.
Außerdem kann diese Methode helfen, Theorien über biologisches Altern zu überprüfen. Beispielsweise hat eine Studie von 82 Italienern mit einem Alter von über 105 Jahren und 63 Nachkommen ergeben, dass ihr epigenetisches Alter deutlich jünger ist als ihr chronologisches (15). Die über Hundertjährigen waren demnach 8,6 Jahre jünger als erwartet.
Die Ergebnisse der Horvarths Uhr könnten dich zu der Ansicht verleiten, dass ein gesunder Lebensstil wenig bringt. Tatsächlich sagte Horvarth in einem Interview (14), dass sich manche Menschen vegan ernähren, 10 Stunden schlafen, stressfrei leben und dennoch früh sterben. Rund fünf Prozent der Menschen altern demnach besonders schnell und haben ein um die Hälfte höheres Risiko als ihre Mitmenschen, früh zu sterben.
Das sollte dich jedoch nicht zu einer fatalistischen Lebenseinstellung anspornen. Tatsächlich trägt ein gesunder Lebensstil nachweislich dazu bei, die Effekte eines schnellen epigenetischen Alterungsprozesses zu vermindern. Das zeigte eine 2017 veröffentlichte internationale Studie, an der Steve Horvarth ebenfalls beteiligt war (16).
Dafür wurden die Daten von 4.575 Teilnehmerinnen ausgewertet. Die epigenetische Altersanalyse ihres Blutes zeigte, dass ein vernünftiger Lebensstil mit einem normalen Body Mass Index gesundes Altern durchaus fördert.
Das sind die Faktoren, auf die du achten solltest:
Fazit: Epigenetisches Alter ist nur ein Signal
Mithilfe der Epigenetik lässt sich mittlerweile genau bestimmen, wie schnell der Alterungsprozess abläuft und wann ein Mensch voraussichtlich sterben wird. Der Wissenschaftler Steve Horvarth hat dafür ein System entwickelt, das nach ihm Horvarths Uhr benannt ist. 353 Markierungen mit Methylgruppen an bestimmten Punkten der DNS zeigen, wie stark der Unterschied zwischen dem chronologischen und dem epigenetischen Alter eines Menschen ist.
Nach Ansicht von Horvarth ist die Schnelligkeit des Alterungsprozesses angeboren. Demnach läuft er bei rund fünf Prozent aller Menschen besonders schnell ab und erhöht bei ihnen das Risiko eines frühen Todes um 50 Prozent.
Tatsächlich hat eine neue Studie eines internationalen Teams von Forschern jedoch gezeigt: Gesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse und hochwertigen Proteinen gekoppelt mit regelmäßiger Bewegung hilft dir, lange fit und munter zu bleiben.
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