Knochenbrühe als Superfood? inkl. Bio360 Podcast

Lass' uns zu Beginn etwas in Erinnerungen schwelgen: Als du noch ein Kind warst, und hin und wieder krank im Bett lagst - womit hat Oma dich dann wieder aufgepäppelt? Dank einer Tasse heiße, dampfende, leckere Hühnerbrühe waren viele von uns bald wieder bereit für neue Abenteuer. Glücklicherweise erlebt natürliche Brühe seit Jahren wieder ein Comeback als Superfood. Warum ist Knochenbrühe so gesund? Hier erfährst du, wie Knochenbrühe deine Gesundheit auf vielfältige Weise stärkt!

Warum ist Knochenbrühe gesund?

Eine richtige Knochenbrühe braucht Zeit und gute Zutaten. Knochen mit Knochenmark köcheln viele Stunden lang auf niedrigen Temperaturen. Die lange Kochzeit bewirkt, dass sich die zahlreichen Nährstoffe von Knochen, Knochenmark und Bindegewebe in der Brühe auflösen.

Früher verzehrten Menschen diese Inhaltsstoffe mit der normalen Ernährung. Damals haben wir das gesamte Tier gegessen – inklusive Organe. Doch heute kommen bei uns in erster Linie Steak, Schnitzel und andere Fleisch- und Wurstarten auf den Tisch. In diesen Produkten fehlen die besonderen Nährstoffe, die in Sehnen, Knochenmark und Knochen zu finden sind. Das ist ein Grund, warum Knochenbrühe ein wichtiger Bestandteil der Paleo-Ernährung ist.

Erstklassige Zutaten, hervorragende Brühe

Nicht nur Rinderbrühe ist gesund und deshalb ein unverzichtbares Element im Paleolifestyle. Auch Brühe von Schweinen oder Fischbrühe unterstützt deine Gesundheit auf vielfältige Weise. Eine Knochenbrühe kann jedoch nur so gut sein wie ihre Zutaten. Wir setzen auf Tiere, die ein gutes Leben in der freien Natur verbracht haben. Das beruhigt das Gewissen und schont die Umwelt vor den Effekten von Massentierhaltung. Die komplexen Aromaprofile unserer verschiedenen Brühen bereichern zudem jede Küche.

Außerdem erhöht die gesunde Lebensweise der Tiere auch den Gehalt an Nährstoffen, beispielsweise an Omega-3-Fettsäuren (1). Rinder und Schweine können Omega-3 von Pflanzen, Linolensäure (LA) und Alpha-Linolensäure (ALA), problemlos in Omega-3-Fettsäuren umwandeln. Diese wiederum kann der Mensch gut aufnehmen. Der menschliche Körper dagegen kann LA und ALA nur zu einem geringen Prozentsatz verwerten (2).

Gesunde Knochenbrühe: Wirkung der Inhaltsstoffe für dein Wohlbefinden

Wir bei Bone Brox kochen unsere Knochenbrühe 18 Stunden lang. Das garantiert, dass wir die Nährstoffe optimal aus den Zutaten herauslösen – ob Hühnersuppe, Rinderbrühe oder Fischbrühe. Hochwertige Knochenbrühe kann den Darm und das Immunsystem gleichermaßen stärken, die Bildung von Gewebe fördern und Entzündungen im ganzen Körper hemmen.

Hier stellen wir dir die wichtigsten Inhaltsstoffe im Einzelnen vor.

Kollagen: Bausteine für Strukturprotein in der Brühe

Kollagen ist als Strukturprotein bekannt, weil es Gewebe im menschlichen Körper stützt (3). Allerdings handelt es sich bei dem Namen Kollagen um einen Sammelbegriff. Wir kennen mittlerweile 28 verschiedene Arten von Kollagen. Beispielsweise benötigt das Knorpelgewebe der Gelenke Kollagen vom Typ II (4). In Haut, Haaren und Nägeln dagegen findet sich in erster Linie Kollagen vom Typ I und III (5).

Hierzulande nehmen die meisten Menschen mit ihrer Ernährung reichlich Proteine auf. Doch die Peptide und Aminosäuren von Kollagen kommen dabei manchmal zu kurz. Das ist ein Grund, warum die an gelöstem Kollagen, Peptiden und Aminosäuren reiche Knochenbrühe so gesund ist (6). Peptide sind kleine Proteine, die der Körper gut aufnehmen und zu Kollagen zusammenbauen kann.

Hohe Bioverfügbarkeit von gelöstem Kollagen

Kollagen in Kosmetikprodukten ist meist zu groß, um in die Haut einzudringen und ihr Erscheinungsbild zu verbessern. Doch in Brühe gelöstes Kollagen kann dein Körper problemlos aufnehmen. Das zeigt sich unter anderem in verbesserter Elastizität der Haut (7). Wenn du regelmäßig Knochenbrühe genießt, profitieren auch dein Bindegewebe sowie deine Knorpel und Gelenke von der guten Versorgung mit Kollagen (8).

Für die Darmgesundheit kann Knochenbrühe ebenfalls eine heilende, aufbauende Wirkung, unter anderem durch Kollagen, entfalten. Diese Peptide und Aminosäuren stärken die Darmwand, die bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Leaky Gut Syndrom nicht mehr richtig funktioniert (9-10).

Auf diese Weise kann die Darmwand wieder ihre normale Funktion erfüllen und Nährstoffe aus der Nahrung in die Blutbahn weiterleiten. Eine gesunde Darmwand ist ebenfalls wichtig für das Immunsystem, das zum größten Teil um das Verdauungssystem herum angesiedelt ist (11).

Brox hat zum Thema Leaky Gut Syndrom eine Anwendungsbeobachtung durchgeführt. Lies hier den detaillierten Artikel: LEAKY-GUT-SYNDROM: BRÜHE BEI DARMERKRANKUNGEN?

Glycin: Tausendsassa unter den Aminosäuren

Ein wichtiger Faktor für die Wirkung der Knochenbrühe ist die Aminosäure Glycin, die in Lebensmitteln relativ schwer zu finden ist (12). Manche Wissenschaftler feiern Glycin dank seiner vielfältigen Effekte auf die Gesundheit bereits als neue Wunderwaffe der Medizin (13). Bei Glycin handelt es sich um eine kleine Aminosäure, die in Kollagen zu finden ist. Sie passt genau zwischen die anderen Aminosäuren in den Kollagenmolekülen. Deshalb ist Glycin die am häufigsten vertretene Aminosäure in Kollagen. Dank ihrer Größe ist es möglich, die dreifachen Helixstränge von Kollagen ganz dicht und stabil miteinander zu verzwirbeln (14).

Doch Glycin hat noch weitere gesunde Wirkungen im Körper:

  • Es wirkt entzündungshemmend, kann die Symptome von Arthrose verringern und das Immunsystem stärken (15).
  • Es schützt die Leber vor oxidativen Stress und unterstützt ihre Entgiftungsfunktion (16). Zudem schützt Glycin die Leber vor Verfettung, die hoher Zuckerkonsum verursachen kann (17).
  • Glycin wirkt im ganzen Körper stark antioxidativ durch zwei verschiedene Mechanismen: Zum einen unterstützt es die Bildung des universellen Antioxidants Glutathion (18). Zum anderen erhöht es die Menge des Enzyms Superoxiddismutase (SOD) (19). Chronische Erkrankungen, Infektionen und zunehmendes Alter verringern diese beiden Faktoren, die den Körper vor freien Radikalen schützen und gesund erhalten.

Glukosaminoglykane: Natürliche Feuchtigkeitsregulatoren und Schmiermittel

Glukosaminoglykane heißt der Überbegriff für bestimmte Stoffe aus dem Knochenmark, die in Lebensmitteln kaum vorkommen. Dazu zählen vor allem drei Substanzen: Chondritinsulfat, Hyaluronsäure, und N-Acetyl-Glucosamin.

Hyaluronsäure ist mittlerweile vor allem als Bestandteil von Kosmetik bekannt, weil es Feuchtigkeit in der Haut einlagert. Auch die beiden anderen Arten von Glukosaminoglykanen haben die Fähigkeit, sich mit Wasser zu verbinden (20). Im Darm helfen sie, einen schützenden Schleim zu bilden. Dieser schützt die Darmwand vor Verletzungen und Krankheitserregern (21).

Außerdem fördern Glukosaminoglykane die Wundheilung (22). Vor allem ältere Menschen profitieren vom regelmäßigen Verzehr dieser Stoffe – obwohl Wissenschaftler noch über die zahlreichen Funktionen der Glukosaminoglykane rätseln. Mit zunehmendem Alter lässt jedoch die Elastizität des Bindegewebes, der Knorpel und der Haut nach. Glukosaminoglykane können helfen, die Funktion dieser Gewebe zu erhalten und verstärken den Anti-Aging-Effekt von Kollagen (23-24).

Omega-3-Fettsäuren: Die gesunde Art von Fett

Bei hohen Blutfettwerten raten manche Ernährungsexperten immer noch zu fettarmer Ernährung. Allerdings kommt es mehr darauf an, die richtigen Fette zu verzehren. Omega-3-Fettsäuren braucht dein Körper dringend, um reibungslos zu funktionieren. Neben fettem Fisch ist Knochenbrühe von Tieren aus Weidehaltung eine ausgezeichnete Quelle für diese wichtigen Fette, da Knochenmark zu einem großen Teil aus Omega-3-Fettsäuren besteht.

Hier ist ein kleiner Überblick über die gesundheitlichen Vorteile von Omega-3-Fettsäuren:

  • Sie verringern einen hohen Cholesterinspiegel und erhöhte Blutfettwerte (25-26). Das ist besonders wichtig, um Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems vorzubeugen.
  • Omega-3-Fettsäuren wirken sich günstig auf die Gehirnfunktionen aus. So können sie helfen, Depressionen zu lindern (27). Außerdem helfen sie, neurodegenerativen Krankheiten wie Alzheimer vorzubeugen (28).
  • Diese Fettsäuren spielen eine wichtige Rolle für das Immunsystem. Zum einen halten sie Zellmembranen flexibel und damit reaktionsfähig. Zum anderen übernehmen sie auch die Funktion von Signalmolekülen für das Immunsystem (29).
  • Omega-3 hemmen Entzündungen im ganzen Körper (30). Das stärkt die Gesundheit langfristig: Fast in jedem Körper finden entzündliche Prozesse statt, die wir überhaupt nicht wahrnehmen. Sie schwächen jedoch das System und können so zu chronischen Krankheiten führen (31).

Knochenbrühe wärmt die Seele

Eine dampfende Tasse Knochenbrühe verkörpert gesunde Gemütlichkeit und ist viel mehr als ein Trendgetränk mit Tradition. Was wärmt die Seele besser an schwierigen Tagen als eine köstliche Brühe? Knochenbrühe liefert deinem Körper einen wahren Schatz an Nährstoffen, die sich auch auf deine Psyche auswirken. So verscheuchen beispielsweise Omega-3-Fettsäuren Depressionen und stärken die Gehirnfunktion.

Kollagen, Glycin und Glukosaminoglykane unterstützen deine Verdauung, schmieren deine Gelenke und sorgen dafür, dass dein Bindegewebe genügend Feuchtigkeit speichern kann. Regelmäßig Knochenbrühe zu genießen, wärmt die Seele und ist eines der besten Schönheitsmittel, das du dir gönnen kannst.

Quellenverzeichnis:
  1. (1) Deal, C. L.; Moskowitz, R. W. (1999): Nutraceuticals as therapeutic agents in osteoarthritis. The role of glucosamine, chondroitin sulfate, and collagen hydrolysate. In: Rheumatic diseases clinics of North America 25 (2), S. 379–395.
  2. (2) Di Lullo, Gloria A.; Sweeney, Shawn M.; Korkko, Jarmo; Ala-Kokko, Leena; San Antonio, James D. (2002): Mapping the ligand-binding sites and disease-associated mutations on the most abundant protein in the human, type I collagen. In: The Journal of biological chemistry 277 (6), S. 4223–4231. DOI: 10.1074/jbc.M110709200.
  3. (3) Hennebelle, Marie; Balasse, Laure; Latour, Alizee; Champeil-Potokar, Gaelle; Denis, Stephanie; Lavialle, Monique et al. (2012): Influence of omega-3 fatty acid status on the way rats adapt to chronic restraint stress. In: PloS one 7 (7), e42142. DOI: 10.1371/journal.pone.0042142.
  4. (4) Hochberg, Marc C.; Martel-Pelletier, Johanne; Monfort, Jordi; Moller, Ingrid; Castillo, Juan Ramon; Arden, Nigel et al. (2016): Combined chondroitin sulfate and glucosamine for painful knee osteoarthritis: a multicentre, randomised, double-blind, non-inferiority trial versus celecoxib. In: Annals of the rheumatic diseases 75 (1), S. 37–44. DOI: 10.1136/annrheumdis-2014-206792.
  5. (5) Kasai, K.; Suzuki, H.; Nakamura, T.; Shiina, H.; Shimoda, S. I. (1980): Glycine stimulated growth hormone release in man. In: Acta endocrinologica 93 (3), S. 283–286.
  6. (6) Lugo, James P.; Saiyed, Zainulabedin M.; Lau, Francis C.; Molina, Jhanna Pamela L.; Pakdaman, Michael N.; Shamie, Arya Nick; Udani, Jay K. (2013): Undenatured type II collagen (UC-II(R)) for joint support: a randomized, double-blind, placebo-controlled study in healthy volunteers. In: Journal of the International Society of Sports Nutrition 10 (1), S. 48. DOI: 10.1186/1550-2783-10-48.
  7. (7) McKenney, James M.; Sica, Domenic (2007): Role of prescription omega-3 fatty acids in the treatment of hypertriglyceridemia. In: Pharmacotherapy 27 (5), S. 715–728. DOI: 10.1592/phco.27.5.715.
  8. (8) Melendez-Hevia, Enrique; Paz-Lugo, Patricia de; Cornish-Bowden, Athel; Cardenas, Maria Luz (2009): A weak link in metabolism: the metabolic capacity for glycine biosynthesis does not satisfy the need for collagen synthesis. In: Journal of biosciences 34 (6), S. 853–872.
  9. (9) Miller, Karla L.; Clegg, Daniel O. (2011): Glucosamine and chondroitin sulfate. In: Rheumatic diseases clinics of North America 37 (1), S. 103–118. DOI: 10.1016/j.rdc.2010.11.007.
  10. (10) Rapin, Jean Robert; Wiernsperger, Nicolas (2010): Possible links between intestinal permeability and food processing: A potential therapeutic niche for glutamine. In: Clinics (Sao Paulo, Brazil) 65 (6), S. 635–643. DOI: 10.1590/S1807-59322010000600012.
  11. (11) Ruiz-Ramirez, Angelica; Ortiz-Balderas, Ely; Cardozo-Saldana, Guillermo; Diaz-Diaz, Eulises; El-Hafidi, Mohammed (2014): Glycine restores glutathione and protects against oxidative stress in vascular tissue from sucrose-fed rats. In: Clinical science (London, England : 1979) 126 (1), S. 19–29. DOI: 10.1042/CS20130164.
  12. (12) Samonina; Lyapina; Kopylova; Pastorova, V.; Bakaeva; Jeliaznik et al. (2000): Protection of gastric mucosal integrity by gelatin and simple proline-containing peptides. In: Pathophysiology : the official journal of the International Society for Pathophysiology 7 (1), S. 69–73.
  13. (13) Simopoulos, A. P. (2006): Evolutionary aspects of diet, the omega-6/omega-3 ratio and genetic variation: nutritional implications for chronic diseases. In: Biomedicine & pharmacotherapy = Biomedecine & pharmacotherapie 60 (9), S. 502–507. DOI: 10.1016/j.biopha.2006.07.080.
  14. (14) Stoffels, B.; Turler, A.; Schmidt, J.; Nazir, A.; Tsukamoto, T.; Moore, B. A. et al. (2011): Anti-inflammatory role of glycine in reducing rodent postoperative inflammatory ileus. In: Neurogastroenterology and motility : the official journal of the European Gastrointestinal Motility Society 23 (1), 76-87, e8. DOI: 10.1111/j.1365-2982.2010.01603.x.
  15. (15) Towheed, T. E.; Maxwell, L.; Anastassiades, T. P.; Shea, B.; Houpt, J.; Robinson, V. et al. (2005): Glucosamine therapy for treating osteoarthritis. In: The Cochrane database of systematic reviews (2), CD002946. DOI: 10.1002/14651858.CD002946.pub2.
  16. (16) Trentham, D. E.; Dynesius-Trentham, R. A.; Orav, E. J.; Combitchi, D.; Lorenzo, C.; Sewell, K. L. et al. (1993): Effects of oral administration of type II collagen on rheumatoid arthritis. In: Science (New York, N.Y.) 261 (5129), S. 1727–1730.
  17. (17) Xie, Shiwei; Zhou, Weiwen; Tian, Lixia; Niu, Jin; Liu, Yongjian (2016): Effect of N-acetyl cysteine and glycine supplementation on growth performance, glutathione synthesis, anti-oxidative and immune ability of Nile tilapia, Oreochromis niloticus. In: Fish & shellfish immunology 55, S. 233–241. DOI: 10.1016/j.fsi.2016.05.033.
  18. (18) Zhong, Zhi; Wheeler, Micheal D.; Li, Xiangli; Froh, Matthias; Schemmer, Peter; Yin, Ming et al. (2003): L-Glycine: a novel antiinflammatory, immunomodulatory, and cytoprotective agent. In: Current opinion in clinical nutrition and metabolic care 6 (2), S. 229–240. DOI: 10.1097/01.mco.0000058609.19236.a4.
  19. (19) (http://www.fasebj.org/)
  20. (20) (https://benthamopen.com/)
  21. (21) (http://onlinelibrary.wiley.com/)

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